Wie letzte Woche versprochen, geht es heute um die einzelnen Elemente des Businessplans. Der Businessplan kann je nach Gründungsvorhaben sehr unterschiedlich ausfallen, jedoch sollten nachfolgende Themenblöcke unbedingt aufgeführt werden. Der Umfang kann von 10-50 Seiten stark variieren. Dabei spielt auch der Adressat eine wichtige Rolle. Für größere Finanzierungsbedarfe eine detailliertere Ausführung benötigt wird.
Die Executive Summary gibt einen Überblick über deinen Businessplan und konsolidiert die wichtigsten Daten und Fakten. Hier entscheidet der Leser bereits, ob er mehr Lesezeit investiert, um tiefer in dein Geschäftsvorhaben einzusteigen.
Deine Geschäftsidee bildet das Herzstück deines Businessplans und soll aufzeigen, wie das Angebot für deine definierte Zielgruppe aussieht. Gehe hier auch konkret auf die Wahl deines Businessmodels ein. Der Leser soll in wenigen Sätzen verstehen, welche Einkommensströme zu erwarten sind. Diese beschreibst du dann später im Finanzteil im Detail.
Um deine Zielgruppe definieren zu können, musst du sie erst einmal kennenlernen. Ich habe vorab verschiedene Interviews mit meiner potenziellen Zielgruppe geführt. Dabei habe ich viel gelernt, über ihre Herausforderungen, ihre Träume und Ziele. Um einen möglichst authentischen Zielkunden zu erstellen hilft es auch, deren Social Media Nutzungsverhalten kennenzulernen. So kannst du die Marketingmaßnahmen darauf ausrichten. Trage alles zusammen, was du über deine zukünftigen Kunden weißt und erstelle für dich deine Persona.
Beschreibe hier, wie sich dein Angebot von deinen Wettbewerbern abhebt. Dabei muss es nicht immer ein komplett neuer Ansatz sein, aber schaue dir genau an, wo du die Stärken in deinem Geschäftsmodell siehst. Vielleicht bist es auch du als Gründungsperson, deine Marketingstrategie, oder dein überzeugendes Verpackungsdesign.
Während meinen geführten Interviews, habe ich mich auch speziell auf die Suche nach Problemfeldern gemacht. Ich habe versucht, das Umfeld meiner Interviewpartner kennenzulernen, um herauszufinden, ob es Bereiche gibt, die aktuell Probleme bereiten. Wenn du das Problem im Kern verstehst, kannst du auch sicherstellen, dass dein Angebot genau dafür eine Lösung anbietet. Es ist besser ein Problem zu lösen, als mit einem Produkt oder einer Dienstleistung alle Probleme abdecken zu wollen.
Da die Vorstellung der Geschäftsidee keine zeitliche Perspektive beinhaltet, ist es wichtig aufzuzeigen, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln wird.
Nachdem du die Geschäftsidee beschrieben hast, gilt es, dich als Gründerperson dem Leser vorzustellen. Gehe auf deine Fähigkeiten ein und beschreibe die Erfahrungen, die dich als Gründer mit deinem individuellen Charakter darstellen. Zeige deine Stärken auf und nenne auch die Bereiche, in denen du Unterstützungsbedarf siehst, oder eine Weiterbildung notwendig ist.
Gehe hier auf deinen beruflichen Werdegang ein. Zeige auf, welche Erfahrungen du bisher gemacht hast und wie diese in deinem Vorhaben Anwendung finden.
Nenne hier jegliche Erfahrungen, die du bereits in deiner Branche sammeln konntest. Vielleicht sind es auch Erfahrungen aus anderen Branchen, deren Prinzipien du jedoch auf deine Branche übertragen kannst.
Deine persönlichen Beweggründe für die Existenzgründung stehen hier im Vordergrund. Da ich zum Beispiel in einer Unternehmerfamilie groß geworden bin, war das für mich definitiv ein Beweggrund, mich auch für die Selbstständigkeit zu entscheiden. In so einem Umfeld aufzuwachsen, lässt einen schon sehr früh erleben, was es heißt ein Unternehmen zu führen.
Liste hier Referenzprojekte auf und weise auf Kontakte hin, die dich bei deinem Gründungsvorhaben unterstützen können, oder ein potenzielles Netzwerk, worüber du dein Produkt oder deine Dienstleistung absetzten könntest.
In diesem Kapitel geht es darum, deinen Markt realistisch einzuschätzen. Zeige auf, dass du den Markt kennst und daraus eine entsprechende Marketing- und Vertriebsstrategie ableitest.
Ziehe hier Daten und Fakten heran, die dir erlauben, dein Marktpotenzial aufzuzeigen. Beschreibe zunächst das Gesamtpotenzial und berechne daraus den Anteil, den du mit deinem Angebot abdecken kannst.
Gehe hier noch einmal kurz auf deinen Zielkunden ein, um im Anschluss eine passende Marketingstrategie aufzuzeigen.
Nachdem du dich ausgiebig mit deiner Geschäftsidee beschäftigt und den Markt evaluiert hast, gilt es, eine effektive Marketingstrategie abzuleiten. Lege das notwendige Marketingbudget fest und plane basierend darauf entsprechend deine Aktivitäten. Ich habe für mich drei Hauptziele definiert, auf die meine Marketingstrategie einzahlen soll und diese wiederum mit KPIs belegt.
Welche Vertriebsstrategie verfolgst du für den Absatz deiner Produkte, oder deiner Dienstleistung? Zeige auf, wie der Vertrieb strukturiert ist (direkter oder indirekter Vertrieb) und über welche Kanäle dein Kunde das Produkt erwerben kann (online oder offline).
Lege die Preisstrategie für dein Produkt oder deine Dienstleistung fest. Spätestens jetzt musst du dir darüber im Klaren sein, wer dein potenzieller Kunde ist und wie er den Nutzen deines Produktes wahrnimmt. So kannst du die Zahlungsbereitschaft ableiten. Darüber hinaus ist es wichtig, weitere Faktoren zu beachten, die den Preis definieren, wie zum Beispiel die eigene Kostenstruktur, Marktsituation, Preise der Wettbewerber und nicht zu vergessen, die eigene Gewinnmarge. Gehe in diesem Kapitel auf den strategischen Anteil ein, da der Finanzteil alle weiteren Details beinhaltet.
Fasse hier die Ergebnisse deiner Wettbewerbsanalyse zusammen. Wie definiert sich das Angebot der Konkurrenz und zu welchem Preis haben sie ihr Produkt am Markt positioniert. Gehe sowohl auf die Stärken und Schwächen deiner Mitbewerber, als auch auf deine eigenen ein. Schaue dir an, wie sich deine Branche und dein Markt über die Jahre entwickeln könnte und welche Faktoren diese Entwicklung beeinflussen.
Hier erfährt der Leser mehr über die Wahl deines Standortes und auch über die Hintergründe für deine Entscheidung. Wenn es sich, wie bei mir, um ein digitales Geschäftsmodell handelt, das somit ortsunabhängig zu betrachten ist, macht es dennoch Sinn, das Umfeld zu beschreiben, in dem du dich bewegst. Dabei kann es von Vorteil sein, auf die Start-up Szene einzugehen.
In diesem Kapitel erläuterst du den organisatorischen Aufbau deines Unternehmens. Gehe auf die Wahl deiner Rechtsform ein und zeige auf, wie Aufgabenbereiche verteilt und strukturiert werden.
Beschreibe, in welcher Rechtsform dein Unternehmen zukünftig agieren wird und warum du dich für diese Form entschieden hast. Darüber definiert sich auch deine zukünftige Struktur.
Gib hier einen Überblick über die Aufgaben in deinem Unternehmen und wie diese abgedeckt werden. Es macht auch Sinn, auf zukünftige Entwicklungen einzugehen, zum Beispiel, falls du langfristig mit weiteren Mitarbeitern rechnest.
Gib hier einen Überblick über mögliche interne und externe Risiken. Nur wer seine Risiken kennt, kann vorab über mögliche Maßnahmen nachdenken. Mache die Risiken mit ihren Ursachen und Auswirkungen transparent. Du kannst sie einzeln anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung klassifizieren. Ist die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch und die Auswirkung ebenso, weist dies auf direkten Handlungsbedarf hin. Die Analyse und Kontrolle von Risiken nimmt einen festen Bestandteil in deiner Unternehmensführung ein. Risiken, die oft gerne in der Analyse vergessen werden, sind der eigene Ausfall sowie Datenschutz und IT-Sicherheit.
Die finanzwirtschaftliche Planung beschreibt die wirtschaftliche Tragfähigkeit deiner Geschäftsidee. Dieses Kapitel ist besonders interessant für Kapitalgeber und andere Investoren. Die Herausforderung liegt darin, eine möglichst realitätsnahe Planung aufzusetzen. Das schöne an dem Finanzteil ist, dass du ihn nicht einmalig aufsetzt und er dann in Vergessenheit gerät. Du kannst die einzelnen Bereiche langfristig als Steuerinstrument in deine Unternehmensführung integrieren. So stellst du sicher, dass dein Unternehmen auf dem richtigen Kurs ist.
Hier gilt es den langfristigen, mittleren und kurzfristigen Kapitalbedarf sowie die Gründungskosten für dein Vorhaben aufzuzeigen. Die Summe bildet deinen gesamten Kapitalbedarf.
Mit dieser Aufstellung ermittelst du den notwendigen Gewinn zur Deckung deinesL ebensunterhaltes. Die Berechnung erfolgt pro Monat und pro Jahr.
Zeige eine Prognose deiner Einnahmen und Ausgaben über einen Zeitverlauf von drei Jahren. Erläutere die Parameter, auf denen deine Einschätzungen basieren.
Für deinen Finanzierungsbedarf stelle deine Einnahmen den Ausgaben gegenüber.
In diesem Bereich zeigst du die wirtschaftliche Tragfähigkeit deines Vorhabens über die nächsten 3 Jahre auf.
Die Liquiditätsplanung ist ein wichtiges Steuerinstrument für die spätere Führung deines Unternehmens. Du beginnst die Aufstellung jeden Monat mit dem Bestand an liquiden Mitteln. Dazu zählst du die Einnahmen, um anschließend alle Ausgaben abzuziehen. Daraus ergibt sich eine Über- oder Unterdeckung, welche du als Bestand an liquiden Mitteln im nächsten Monat angibst. Da Liquiditätsengpässe schnell sichtbar werden, kann darauf mit verschiedenen Maßnahmen reagiert werden, wie zum Beispiel Privateinlagen, oder einem Dispo Kredit. Auch der Finanzierungsbedarf lässt sich mit seiner Höhe und Dauer aus der Liquiditätsplanung ablesen.
Es macht Sinn, die Liquiditätsplanung als Anhang mitzuliefern und nicht direkt in den Businessplan einzuarbeiten, da es sich um eine umfangreiche Tabelle handelt, die die monatliche Liquiditätsentwicklung darstellt.
Du hast bis hierhin gelesen? Gratuliere - dann steht der Umsetzung ja nichts mehr im Weg. Ich wünsche dir ein gutes Gelingen!
Alles Liebe,
Mindset is everything und persönliche Weiterentwicklung ist King. Lerne deine Stärken kennen und lass dich von unterschiedlicher Literatur inspirieren.
Done is better than perfect und das sind meine Tools dazu.
Good vibes go with my outfit, doch gerade außerhalb der Komfortzone, braucht es eine extra Portion Selfcare.