Stress less. Wie du deine eigene Resilienz entwickeln und stärken kannst.

November 29, 2020

Man hat oft den Eindruck, dass Stress sich mittlerweile als Statussymbol in der Gesellschaft etabliert hat. Denn nur, wer viel auf dem Tisch hat, ist auch vermeintlich in seiner Kompetenz gefragt, was wiederum eine Art Bestätigung für sich selbst, aber auch für das Umfeld sein kann.


Stress als Statussymbol unserer Gesellschaft?

Das klingt abstrus, da wir doch mit Stress größtenteils ein negatives Gefühl assoziieren. Das Gefühl nicht allem gerecht werden zu können, sondern immer einen Schritt hinterher zu sein – ein Gefühl der Überforderung. Es wirkt wie ein riesengroßer Wiederspruch, einen Zustand salonfähig zu machen, der unsere Gesellschaft als Ganzes in eine gesundheitliche Dysbalance treibt. Nicht umsonst sind Themen wie Achtsamkeit, oder Work-Life-Balance (auch wenn ich persönlich mit dem Begriff wenig anfangen kann, aber jeder weiß, was für ein Ansatz sich dahinter verbirgt) präsenter denn je.

Generell ist Stress allerdings kein negativer Zustand per se, sondern unterstützt uns in bestimmten Situationen zu Höchstleistungen aufzulaufen. Das Positive daran ist, dass wir schnell ins Handeln kommen – was zum Beispiel in Gefahrensituation überlebensnotwendig ist. Das klingt erst mal gar nicht so schlecht und ist in kurzen Ausprägungen auch nicht schädlich für den Körper, aber die Krux daran ist, dass es sich heutzutage meist um einen permanenten Zustand handelt. Das bedeutet, dass wir nur noch schwer in den Entspannungsmodus kommen, der normal nach einer Phase der Anspannung kommen sollte. Das ist auch ein Prinzip, das wir aus dem Sport kennen: nach Anspannung folgt Entspannung. Wenn also in einem Zyklus diese Entspannung nicht mehr stattfindet, befinden wir uns in permanenter Alarmbereitschaft, was langfristig zu einer Ausprägung von chronischem Stress führen kann.

Resilienz als Faktor innerer Stärke.

Da wir uns aber faktisch Stress nie komplett entziehen können, gilt es an unserer persönlichen psychischen Widerstandsfähigkeit, auch bekannt als Resilienz, zu arbeiten. Jeder von uns nimmt Stress unterschiedlich wahr und auch die eigene Stresskompetenz ist bei jedem von uns unterschiedlich ausgeprägt – wie jede andere Kompetenz auch.

Natürlich gilt es einerseits, Situationen zu „entstressen“, also einen Weg finden, wie man entspannter damit umgehen kann, aber andererseits auch, langfristig unsere innere Stärke aufzubauen. Meditation und Achtsamkeit sind hier super Tools, um nicht jede Situation sofort zu bewerten, sondern einen Schritt zurück zu treten und den Moment erst einmal in Gänze zu erfassen, ohne sofort in Aktion zu treten.

“Resilience is knowing that you are the only one that has the power and the responsibility to pick yourself up.” – Mary Holloway.

Zu mir hat mal ein ehemaliger Arbeitskollege gesagt, dass selbst die schwärzeste Stunde nur 60 Minuten hat. Das hat sich wirklich sehr in meinem Gedächtnis eingebrannt. Und ja es stimmt – keine Situation ist für immer und die Welt dreht sich weiter. In manchen Momenten ist das einfacher zu akzeptieren als in anderen. Doch das ist genau, worauf Resilienz abzielt: Wie gehen wir mit negativen Lebensumständen um und wie schnell erholen wir uns wieder von ihnen? Es ist wichtig das Prinzip dahinter zu verstehen, dass wir selbst dafür verantwortlich sind und unsere Gefühle und Emotionen selbst steuern können.

Stresskompetenz aufbauen und Resilienz entwickeln.

Wie eingangs bereits beschrieben, empfindet jeder von uns jegliche Art von Situationen sehr unterschiedlich. Was der eine bereits als Stress empfindet, kann für den anderen in der Bewertung noch weit davon entfernt liegen. Das kann mit Faktoren zusammenhängen, wie wir gelernt haben mit Herausforderungen oder den eigenen Ressourcen und Fähigkeiten umzugehen, oder auch, wie wir uns selbst wahrnehmen.

Natürlich ist über unsere Genetik bereits ein gewisser Grundstein an Resilienz hinterlegt, was aber nicht bedeutet, dass es sich um einen unveränderbaren Zustand handelt. Nein, Resilienz kann aktiv auf verschiedenen Ebenen  entwickelt werden, die man in folgende Cluster zusammenfassen kann:

1. Cluster: Well-Being: darunter fallen Themen wie Ernährung, Bewegung, Entspannung und Schlaf.

2. Cluster: Soziales Netzwerk: darunter fallen die Bereiche Familie, soziales Umfeld und jegliche Art von Beziehungen.

3. Cluster: Lebensfreude und Zufriedenheit: hier geht es darum, wie wir mit uns selbst umgehen (Thema Self-care), Gesundheit, worin wir den Sinn unseres Lebens sehen und wie wir Spiritualität in unser Leben integrieren.

Wie kann man seine psychische Widerstandskraft aufbauen?

1. Verschaffe dir einen Überblick.

Am besten verschaffst du dir zu Beginn einen Überblick über deine eigene Stresskompetenz. Beantworte dazu schriftlich folgende Fragen:

Was mache ich, wenn sich die To-Do’s auf meinem Schreibtisch häufen?
Wie gehe ich damit um, wenn mich das Gefühl überkommt, dass mir alles zu viel wird?
Welche Signale sendet mir mein Körper, wenn ich mich zu lange im Anspannungsmodus befinde?
Wie wirkt sich Stress auf mein Essverhalten aus?

2. Wie möchte ich zukünftig mit schwierigen Situationen umgehen?

Analysiere hierzu am besten einige Situationen aus deiner Vergangenheit und überlege, wie du in der jeweiligen Situation anders reagieren, bzw. ein anderes Muster für dich anwenden kannst.


3. Was kann ich konkret tun, um diese Bereiche zu stärken?

Schaue dir die Resilienzfaktoren (Cluster 1-3) an und überlege, an welchen du in den nächsten Wochen und Monaten arbeiten möchtest und wie dies konkret aussehen könnte. Dabei ist es wie mit allem: bleibe realistisch und starte mit kleinen Dingen.

Viel Erfolg bei der Erstellung deines eigenen Resilienz-Trainingsplans!

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