Unterrichtest du jetzt hauptberuflich Yoga?
Das ist einer der Sätze, den ich in den letzten Wochen am häufigsten gehört habe. Berechtigte Frage wie ich finde und es wäre auch sehr naheliegend gewesen.
Es gibt tatsächlich einiges was dafürspricht, sein Hobby zum Beruf zu machen:
"If your dreams don't scare you, they are too small." - Richard Branson.
Und vielleicht hast du auch selbst schon einmal diesen Gedanken durchgespielt, dich mit deiner Leidenschaft selbstständig zu machen: unabhängig von Entscheidungen anderer zu sein, wissen, wofür du morgens aufstehst. Ein Traumszenario, das sich immer wieder in deinem Kopf abspielt – es fühlt sich gut an. Gerade in Momenten, in denen einen der Alltag überfährt wie ein D-Zug, man am liebsten alles hinschmeißen würde und sich die Frage stellt: Was mache ich hier überhaupt? Schnell eingeholt von der Realität redet man sich ein, dass es im Grunde doch alles halb so schlimm und Jammern auf hohem Niveau sei.
Mag sein – die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Und auch wenn du das hier liest, bedeutet das nicht, dass du jetzt deinen Job hinschmeißen musst, um glücklich zu sein (bitte überlege es dir vorher gründlich!). Aber vielleicht kannst du deinen Rahmen ein wenig verändern. Elemente, oder Qualitäten deines Hobbies in deinen Arbeitsalltag integrieren.
Hobbies sind vorrangig da, um dir einen Ausgleich zu schaffen und deinen Kopf mit all den wirbelnden Gedanken mal zur Ruhe zu bringen.
Ich habe mich damals nicht nur für meine Yogaausbildung entschieden, weil ich mich sehr für Yoga interessiere und dieses Wissen gerne weitergeben wollte. Nein – für mich war es auch von Anfang an wichtig mir noch etwas anderes, fernab von Meetings und dem Büroalltag aufzubauen. Ich wollte für mich eine Alternative haben. Vermeiden, später mal in einem Job zu hängen, der eigentlich nur ganz okay ist oder schlimmer – mir nicht gefällt, in dem ich mich von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub hangele. Dass sich das Gefühl von Leben auf 30 Tage Urlaub und die Wochenenden dazwischen beschränkt, ein trauriger Gedanke. Um genau zu sein, umfasste meine Exitstrategie immer die Kombination von Yoga und Alpakas, aber das ist wohl ein anderes Thema.
Eins kann ich für mich aber sicher sagen: So gerne ich meine Zeit in Yogaleggings und auf der Matte verbringe, genauso gerne bin ich im Büro und arbeite mit Leuten zusammen an coolen Projekten. Leider gibt’s hier kein Patentrezept, das ich dir an die Hand geben kann. Meine Wahrheit liegt auch irgendwo dazwischen. Und über die Jahre habe ich für mich gelernt, dass ich mich weder für das eine noch für das andere entscheiden muss. Im Portfolio zu arbeiten, also Büro und Yoga zu vereinen, hatte für mich immer viele Vorteile und das Beste: Ich muss mir kein neues Hobby suchen.
Um mir diesen Zauber zu bewahren, habe ich für mich entschieden mein Hobby nicht zum Beruf zu machen.
Denn wer schon einmal bei einem meiner Yogawochenenden oder Workshops dabei war, der weiß mit wieviel Herzblut ich diese Zeit fülle und alles bis ins Kleinste durchdacht ist. Hier bin ich komplett im Flow. Ich habe mir aber auch die Frage gestellt: Bleibt der Flow, wenn ich davon meine Miete bezahlen muss? Und eben, weil ich mit Herzblut unterrichte, habe ich für mich entschieden, mir diesen Zauber zu bewahren und mein Hobby nicht zum Beruf gemacht.
Eine liebe Freundin hat neulich erst gesagt: „Das Wasser wird nicht wärmer, wenn du später springst!“
Irgendwie klingt es danach, dass ich für mich den perfekten Weg bereits gefunden hatte, Yoga in meinen Alltag zu integrieren, ohne mir den Spaß daran nehmen zu lassen. Warum bin ich dennoch gesprungen? Ich hatte schon immer viele Ideen im Kopf. Ich bin nachts aufgewacht und konnte vor lauter Aufregung nicht mehr einschlafen, weil ich mich so auf die Umsetzung gefreut habe.
Wenn die Ideen größer werden, dann braucht es allerdings auch ein wenig mehr Zeit und Headspace, alles mal in Ruhe zu durchdenken. Klar ist es ein großer Schritt, den Job zu kündigen und alles von der Pike an aufzubauen. Und nein - so viel kann ich schon einmal verraten, es hat nichts mit Yoga zu tun.
Für mich hat sich das alles richtig angefühlt und bisher habe ich es auch noch keinen Tag bereut. Ich habe mir tatsächlich die Frage gestellt, was wohl das Schlimmste ist, was passieren kann? Und so kam mir ein Bild in den Sinn, ich an meinem 80. Geburtstag im Garten umringt von meinen Lieben. Ja ich weiß – etwas cheesy und dennoch. Für mich persönlich wäre wohl am Schlimmsten die Frage gewesen: „Was wäre passiert, wenn ich es damals einfach versucht hätte?“
Und so stelle ich die Frage an dich: Was wäre das Schlimmste was wohl passiert, wenn du ein wenig mehr von dem in deinen Arbeitsalltag integrierst, was dir Spaß macht?
In diesem Sinne: Ein Hoch auf das kleine Alltagsglück!
Alles Liebe,
Mindset is everything und persönliche Weiterentwicklung ist King. Lerne deine Stärken kennen und lass dich von unterschiedlicher Literatur inspirieren.
Done is better than perfect und das sind meine Tools dazu.
Good vibes go with my outfit, doch gerade außerhalb der Komfortzone, braucht es eine extra Portion Selfcare.